Auflösung

Der Brand
Ein Dorf und seine Geheimnisse

1. Ihr seid bereit, eure Ermittlungen abzuschließen?

Der Brand – Krimispiel

2. Hört euch jetzt für das große Finale das Hörspiel-Outro an:

Transkript für Menschen ohne Gehör

Jingle: Radio Norikon, das sind die Nachrichten

Moderator: Die Brandstifterin von Sehlnau wurde heute verurteilt, und zwar wegen Brandstiftung, Drohung, Sachbeschädigung und Verstoss gegen das Tierschutzgesetz. Wir schalten nun live zu unserer Korrespondentin, Michelle Rytz, ins Regionalgericht. Michelle, was kannst du uns zum Motiv der Täterin sagen?

Korrespondentin: Was hat Yolanda L. dazu getrieben, einen Brand zu legen? Im Gerichtssaal wurde heute klar, dass sie  die Hausbesitzerin, Christine Habegger, dazu bringen wollte, aus Sehlnau wegzuziehen und ihr Haus zu verkaufen. Der Vater der Täterin leidet an Demenz und ihm wurde die Wohnung gekündigt. Er hätte also mit Demenz aus Sehlnau, aus dem Dorf, wo er sein ganzes Leben verbracht hatte, wegziehen müssen. Dies wollte seine Tochter verhindern. 

Moderator: Das verstehe ich nicht. Sie hat ein Haus angezündet, das sie selber kaufen wollte?

Korrespondentin: Ja und Nein. Es fing zunächst mit weniger gravierenden Drohungen an, z.B. nächtliche Anrufe oder Drohbriefe. Als diese nichts brachten, griff Yolanda L. zu immer drastischeren Mitteln, zuletzt legte sie den Brand. Tatsächlich wurde aber nicht das Haus angezündet, sondern lediglich ein Müllhaufen in der Nähe des Hauses. L. wusste, dass dieser nicht gut brennt. Sie hatte nicht das Ziel, das Haus niederzubrennen, sondern wollte der Hausbesitzerin lediglich Angst machen. 

Moderator: Welche Beweise führten nun zum Urteil?

Korrespondentin: Handfeste Beweise gab es nicht, dafür aber viele Indizien. Zum Beispiel: Mobilfunkdaten. Sie zeigen, dass sich die Beschuldigte mit einem Firmenhandy in Tatortnähe im Dorfzentrum aufgehalten hatte. Und zwar ungefähr 30 Minuten lang. Dafür hatte die Beschuldigte keine Erklärung. Sie hatte erst abgestritten, dass es sich um ihre Nummer handelte – es ging ja wie gesagt um ein Firmentelefon. Eine Audioaufnahme einer Ermittlerin vor Ort bewies jedoch, dass sie im Namen der Firma Bestellungen entgegennahm und somit das Firmentelefon immer bei sich trug. 

Moderator: Gab es weitere Indizien?

Korrespondentin: Ja, viel Bedeutung kam einer Überwachungskamera-Aufnahme zu, die zeigt, dass die Beschuldigte im Nachbardorf 2 Liter Brennspiritus gekauft hatte. Dieser war als Brandbeschleuniger benutzt worden. Und: Die Ermittler konnten L. nachweisen, dass sie bei ihrer Alibiaussage gelogen hatte. 

Moderator: Wie das?

Korrespondentin: Yolanda L. hatte behauptet, die Sendung “Meine neue Heimat” im Fernsehen gesehen zu haben. Aber: Die Sendung lief am Tattag gar nicht. Sie war einen Monat früher abgesetzt worden. Die Ermittler hatten dies zunächst übersehen, bemerkten ihren Fehler aber dank eines Leserbriefes in der Regionalzeitung. 

Moderator: Kannst du uns mehr über die Drohungen erzählen?

Korrespondentin: Christine Habegger hatte diese akribisch dokumentiert. Zum Beispiel wurde Habeggers Hündin mit Schlafmittel vergiftet – und im Müll der Familie L. fanden die Ermittler genau das: Schlafmittel. Zudem wurde eine Hassbotschaft an die Hauswand gesprüht – genau in der gleichen Farbe, in der Yolanda L. ein Schild für ihr Unternehmen besprüht hatte. Dies zeigten Bilder auf der Firmenwebsite. Aufschlussreich war zudem ein Kalenderblatt, das im Müll von L.’s Geschäftspartner gefunden wurde. Es zeigt, dass immer dann Drohungen gegen Frau Habegger erfolgten, als Yolanda L., die in Norikon wohnt, sich in Sehlnau aufhielt.

Moderator: Auch Yolanda L.s Geschäftspartner, Adrian R., stand unter Verdacht. Konnte er als Mittäter ausgeschlossen werden?

Korrespondentin: Nicht abschließend. Es ist durchaus möglich, dass er von der Tat wusste oder sogar selber beteiligt war. Angeklagt wurde er jedoch nicht. Laut der Staatsanwaltschaft gibt es keine Beweise dafür, dass er beteiligt war.

Moderator: Lange war ja unklar, wie der Brand in Sehlnau gelöscht wurde. Kannst du dazu mehr sagen?

Korrespondentin: Als Zeugin wurde heute eine junge Frau befragt, die zugab, den Brand gelöscht zu haben. Auch sie konnte dank den Mobilfunkdaten überführt werden. Sie hatte nämlich angegeben, sie sei ins Nachbardorf Saanenrüti ins Kino gefahren. Die Mobilfunkdaten zeigten jedoch, dass sie sich im anderen Dorfteil Richtung Hofkirchen aufgehalten hatte. 

Moderator: Ach, und was hat sie dort gemacht?

Korrespondentin: Nun, sie hatte ein romantisches Verhältnis mit einem verheirateten Mann, der dort wohnt. Auf dem Rückweg nach Hause hat sie das Feuer entdeckt und gelöscht. Sie hat dies jedoch verschwiegen, weil sie sonst ihrem Mann hätte erklären müssen, warum sie nicht aus Saanenrüti nach Hause kam, sondern aus der entgegengesetzten Richtung. 

Moderator: Stimmen die Gerüchte, dass die Polizei gegen eine weitere Person aus Sehlnau ermittelt?

Korrespondentin: Ja, Doris B. wird vorgeworfen, sie habe nachts heimlich Fotos von ihren Nachbarn gemacht. Die Ermittler kamen ihr auf die Spur, weil sie Negative der Bilder in den Müll geworfen hatte. Im gleichen Müll hat man auch eine Farbpalette und einen Pinsel gefunden. Dies führte die Ermittler zu Doris B., die gerne malt und unter anderem auf der Website der Gemeinde Sehlnau Aquarellbilder zeigt. 

Moderator: Letzte Frage – was wird nun aus dem Haus, das Christine Habegger bewohnte?

Korrespondentin: Das Haus wird zu einem Heim für Tiere, die ausgesetzt wurden. Das hat Christine Habegger bekannt gegeben. Sie hat das Haus zu einem günstigen Preis an die Betreiber des Heims verkauft. Leider gibt es auch dagegen Kritik. Die Kommission “Sauberes Sehlnau” befürchtet – ich zitiere – „übermäßige Lärmbelastung durch Gebelle und Geruchsemissionen durch Kot und alte Ziegenböcke”.

Moderator: Vielen Dank für die Ausführungen, Michelle Rytz.

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